1. Juli 2024

Der Geschichte auf der Spur

Teilnahme am Anne-Frank-Aktionstag

Unter dem Motto „Der Geschichte auf der Spur“ wurde auch in diesem Jahr am 12. Juni weltweit wieder der „Anne Frank“-Aktionstag veranstaltet, um das Leben und Vermächtnis der berühmten jüdischen Tagebuchautorin Anne Frank zu würdigen, die an diesem Tag 95 Jahre alt geworden wäre. Die teilnehmenden Menschen erinnerten auf der ganzen Welt an Anne Franks außergewöhnliches Leben und ihre tiefschürfenden Gedanken während des Holocausts. Auch unsere Schule, ausgezeichnet als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“, beteiligte sich an dem Gedenktag und verwies mittels Anne-Frank-Ausstellung bereits einige Tage vorher auf jene besondere Veranstaltung.

Gerade in der heutigen Zeit scheint es wichtiger denn je, sich gegen Diskriminierung und Antisemitismus zu positionieren. So dient die Persönlichkeit Anne Frank als Symbol für Mut sowie Hoffnung und kann aufgrund ihrer im Tagebuch verfassten Gedanken sowie ihres Schicksals als Zeichen für Menschenrechte, Toleranz und die Vermeidung von Diskriminierung dienen. Dies stellt auch SoR-SmC-Beauftragte Heike Poth heraus, wenn sie Folgendes zur Veranstaltung ausführt:

Insbesondere nach dem Ausgang der Europawahl finde ich es wichtig, daran zu erinnern, wozu Intoleranz, Diskriminierung, Hass und Hetze in Deutschland geführt haben. Anhand der Tagebucheinträge von Anne Frank und anhand der Recherchen über die Lebensgeschichten ehemaliger jüdischer Mitbürger:innen aus unserer Stadt wird deutlich, welches Leid die NS-Zeit verursacht hat. Damit jüngere Generationen nicht die selben Fehler machen, wie die älteren Generationen, müssen wir uns an die Vergangenheit erinnern. Der Anne-Frank-Tag ist dafür eine gute Gelegenheit.

Diese Gelegenheit nutzten die sieben teilnehmenden Klassen GYI221, GYI231, GYW221, GYW222, GYW231, GYW232, KBM221 und BFS233, die durch Schulleiter Sven May und SV-Lehrerin Heike Poth begrüßt wurden. Anschließend informierten die Schüler:innen Valerie Winkens, Rick van Breugel, Mia Grab und Amelie Mertens aus den Niederländischkursen der Jahrgangsstufe 12 der gymnasialen Oberstufe über das Leben Anne Franks und trugen Passagen aus ihrem Tagebuch auf Niederländisch und Deutsch vor. Hierauf folgend begann vom Käthe-Kollwitz-Gymnasium in Berlin-Prenzlauer Berg der offizielle „Anne Frank Tag“-Livestream, der von Ninia LaGrande moderiert wurde.

Die Holocaust-Überlebende Ruth Winkelmann beantwortete während der Veranstaltung Fragen zweier Schüler:innen über ihre Biografie sowie zur Wichtigkeit des Erinnerns an jene Zeit. Jene Bedeutsamkeit unterstrich auch Bundesminister der Justiz Dr. Marco Buschmann, der neben der Umsetzung des Strafrechts betonte, wie wichtig das Engagement jedes Einzelnen sei. Hierbei bedankte er sich von Herzen bei allen, die an jenem Aktionstag mitgemacht hatten, und motivierte mit folgenden Worten:

Vielleicht können wir uns das zu eigen machen, was Anne Frank 1944 in ihr Tagebuch schrieb: ,Das Wichtigste ist Mut und Fröhlichkeit.‘ Und wenn ein Mensch in einer solchen Lage, die Kraft findet, um zu Mut und Fröhlichkeit zu ermutigen, dann sollten wir alle die Kraft aufbringen, das auch in unserer Zeit zu tun. […] Gemeinsam werden wir die Kraft haben, dafür zu sorgen, aus der Geschichte so zu lernen, dass sie sich nicht widerholt und dass die Dinge, die wir heute nicht akzeptieren können, das wir sie auch überwinden werden.

Denn die Botschaft von Anne Frank ist zeitlos. Sie ermutigt uns, sich für Gerechtigkeit einzusetzen und die Würde jedes Einzelnen zu respektieren. Die Zeitzeugin Ruth Winkelmann fand hierfür abschließend die passenden Worte:

Das Allerwichtigste ist, tolerant zu sein, denn dann hasst und vernichtet man nicht.

Impressionen

Text und Fotos: Thomas Willms - © BKW Geilenkirchen