Eine Wanderausstellung lud die Interessierten bereits im Vorfeld der beiden Hauptveranstaltungen im Forum der Schule dazu ein, sich über die von dem Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) verübten Verbrechen zu informieren. Auf zahlreichen Ausstellungstafeln wurden Informationen zu den Hintergründen der Verbrechen preisgegeben und den Opfern durch Fotos sowie Berichte über ihr Leben ein Gesicht gegeben.

Jene emotionale Bindung wurde auch am Tag des Besuchs von Gamze Kubaşık und Ali Sirin, der das Interview leitete und über die Geschehnisse informierte, aufgebaut. Stark, offen und gefühlvoll erzählte Gamze Kubaşık über ihren Vater Mehmed Kubaşık, der als Kioskbesitzer am 4. April 2006 in Dortmund erschossen und wenige Tage nach dem Angriff an den Folgen seiner Verletzungen verstarb. Gamze Kubaşık stand nach ihrem Vortrag den Schüler:innen des BKW Geilenkirchen Rede und Antwort und ging hierbei unter anderem auf Fragen ein, ob sie ebenfalls Angst vor dem NSU habe und ob sie den Tätern verziehen konnte.

Bereits zuvor hatte die Filmaufführung „Die Opfer – Vergesst mich nicht“ auf das Zusammentreffen mit der Zeitzeugin vorbereitet. In jenem Dokudrama wird versucht, die Erlebnisse der NSU-Morde aus Sicht der Familien der Opfer nachzuzeichnen – hierbei werden der Zusammenhalt der Familien ebenso wie fehlgeleitete Ermittlungen dargestellt. Inhalte, über die auch Gamze Kubaşık aus ihrer Sicht sprach.

Zum Abschluss erhielt Gamze Kubaşık von der Organisatorin der Veranstaltungen Heike Poth ein Buch, in dem Schüler:innen des Berufskollegs Geilenkirchen Wirtschaft an Frau Kubaşık adressierte persönliche Worte und Gedanken niedergeschrieben hatten. Hierüber zeigte sie sich sehr dankbar und unterstrich noch einmal die Wichtigkeit, in Schulen mit Jugendlichen ins Gespräch zu kommen und aufzuklären.