Sensibilisierung für Gefahren im Straßenverkehr
Crash-Kurs NRW
Junge Fahrerinnen und Fahrer im Alter von 18-24 Jahren verursachen im Heinsberger Raum überproportional viele der schweren Unfälle. Daher versucht die Polizei NRW seit einigen Jahren in Zusammenarbeit mit der Universität zu Köln diese Zahlen mit ihrem „Crash-Kurs NRW“ nachhaltig zu senken.
Auch in diesem Jahr stellte der Crash-Kurs NRW einen festen Bestandteil des jährlichen Schulprogramms dar. Im Vorlauf der Veranstaltung wurden die teilnehmenden Klassen auf die Veranstaltung vorbereitet. Hierbei verfassten die Schüler:innen unter anderem Lebensziele, wie zum Beispiel eine eigene Familie zu gründen, die im Forum für alle sichtbar angeheftet wurden. Anschließend besuchten sie das Forum und setzten sich anhand von emotionalen Berichten von Betroffenen und eindringlicher medialer Aufbereitung damit auseinander, wie Verkehrsunfälle entstehen und wie sie sich vermeiden lassen.
Emotionale eigene Erfahrungen vermittelten in diesem Jahr Polizist Norbert Schröders, Feuerwehrmann Michael Wassen, Rettungssanitäter Cem Belli, Notfallseelsorger Michael Dohmen sowie die Mutter eines Todesopfers eines Verkehrsunfalls Iris Schweickert-Zährer. Zentrale Botschaft jener Vorträge war hierbei, dass sich viele Unfälle vermeiden ließen, wenn Regeln des Straßenverkehrs eingehalten werden würden – so zum Beispiel das Fahren mit angepasster Geschwindigkeit, das Nichtverwenden von Smartphones am Steuer, das Fahren ohne Drogen und Alkohol sowie das Anschnallen im Auto.
Durch die emotionale Bindung der Redner:innen zu den vorgestellten ortsnahen Unfällen waren die zuhörenden Schüler:innen empfangbarer für jene Botschaften – so informierte Feuerwehrmann Herr Wassen zum Beispiel über einen Verkehrsunfall, der nur aufgrund der Eile eines Verkehrsteilnehmers, der im Zuge dessen ein Stopp-Schild missachtet hatte, zu Stande gekommen war. Das Resultat des Unfalls waren zwei unschuldige schwerverletzte Personen, die für längere Zeit arbeitsunfähig wurden – einer davon jener Herr Wassen. Ebenfalls der Bericht von Michael Dohmen, der über seine Tätigkeit als Notfallseelsorger erzählte, als er nach einem Verkehrsunfall die Familie über den Tod des ältesten Sohns informieren musste, offenbarte die Auswirkungen jener tragischen Unfälle für die Hinterbliebenen. Auch die traurige Geschichte aus dem Leben von Frau Schweickert-Zährer, die ihre geliebte Tochter Marijke 2004 aufgrund eines durch eisige Witterungsverhältnisse ausgelösten Verkehrsunfalls verloren hat, sorgte bei den Schüler:innen für Aufmerksamkeit und Emotionen.
Auch wenn am Ende durch alle Vorträge symbolisch durch das Zerstören jeweils eines Luftballons die Lebensziele der entsprechenden Personen vernichtet wurden, so blieb am Ende ein grüner Luftballon als Hoffnung über. Er symbolisierte die weiterhin vorhandenen Lebensziele der anwesenden und nun für Risiken im Straßenverkehr sensibilisierten Schüler:innen. In den nachfolgenden Schulstunden wurde die Veranstaltung durch die Lehrenden des BKW nachbereitet – hier erhielten die Schüler:innen Raum, um ihre gewonnenen Eindrücke und Emotionen zu verbalisieren, eigene Erfahrungen zu teilen und Verarbeitungsprozesse einzuleiten.
Mit dem Ziel, weiter für die Risiken im Straßenverkehr zu sensibilisieren, wird der „Crash-Kurs NRW“ unter dem Motto „Realität erfahren. Echt hart.“ auch 2025 wieder ein fester Bestandteil der Verkehrserziehung unserer Schule sein!